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Die Urkunden des Schreibers Waldo: eine graphematische Analyse

Annina Seiler


Seiten 123 - 146



Alphabetische Schriftsysteme entwickeln sich in der Regel von typologisch “flachen” zu eher “tiefen” Verschriftung. Anhand einer graphematischen Analyse der volkssprachigen Elemente in den Vorakten und Urkunden des Schreibers Waldo, der im Kloster St. Gallen in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts tätig war, zeigt Seiler, dass die Entwicklung auch in die entgegengesetzte Richtung verlaufen kann. Waldo verwendet in den Vorakten oft die mehrdeutigen Graphien +g, und +h,, setzt dann aber im Urkundentext in den gleichen Formen die Digraphien <gh> resp. <hc~ch> ein, wodurch er eine phonographischere Verschriftung als im Vorakt erzielt.

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