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Leichte Sprache und ihr Regelwerk – betrachtet aus der Perspektive der Informationsstruktur

Julia Fuchs


Seiten 97 - 119



Obschon Leichte Sprache in der Linguistik zunehmend Beachtung findet, ist der Gegenstandsbereich bislang noch nicht aus der Perspektive der Informationsstruktur betrachtet worden. Der vorliegende Beitrag untersucht zunächst, inwiefern informationsstrukturel¬le Aspekte im Regelwerk der „Forschungsstelle Leichte Spra¬che“ der Universität Hildesheim berücksichtigt werden. Im Anschluss daran wird ein Korpus von 38 Kurztexten in Leichter Sprache, die der NDR auf seinen Internetseiten anbietet, im Hinblick auf die faktische informationsstrukturelle Ausgestaltung untersucht, wobei zwei Aspekte im Zentrum des Interesses stehen: Textanfangssequen¬zen sowie Fokusmarkierungen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Textanfängen in über der Hälfte der Fälle Lokaladverbi¬ale als ‘kognitiver Treffpunkt’ fungieren und dass enge Foki in der Regel als letztes Satzglied realisiert werden. Es fällt auf, dass gelegentlich Vorgaben des fraglichen Regel¬werks zur grammati¬schen Gestaltung von Texten in Leichter Sprache der informationsstrukturel¬len Angemessen¬heit zuwiderlaufen.

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