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‚Democracy schtonk! Liberty schtonk! Free Sprechen schtonk!‘

Eine phonetisch-phonologische Analyse der kunstsprachlichen Rede in Chaplins „The Great Dictator“ (1940)

Laura Panne


Seiten 211 - 240



Zusammenfassung: Die berühmte Rede des Diktators aus Chaplins „The Great Dictator“ wurde in einer Kunstsprache mit deutschen und englischen Anteilen gehalten, die in diesem Beitrag einer phonetisch-phonologischen Analyse unterzogen wird. Nach einer phonetischen Transkription wurden die sprachlichen Anteile lexikalisch entweder dem Deutschen oder Englischen zugeordnet, die keiner Sprache zugehörigen Neuschöpfungen hingegen wurden auf ihr Phoneminventar und ihre Phonotaktik hin untersucht. Im Anschluss wurden kunstsprachliche Komponenten und lautlich modifizierte Lexeme mit den Erkenntnissen der Lautsymbolik verglichen. Dies führte zu dem Ergebnis, dass die Rede etwa zur Hälfte aus Lexemen des Deutschen und Englischen besteht. Neugeprägte Einheiten weisen auf segmentaler Ebene größere Gemeinsamkeiten mit dem Deutschen auf, phonotaktisch entsprechen sie jedoch mehr dem Englischen. Aus lautsymbolischer Perspektive zeigt sich, dass es sich vorrangig um negativ konnotierte Laute und Lautkombinationen handelt.

Abstract: The famous dictator speech from Chaplin’s ‘The Great Dictator’ was held in gibberish with English, German as well as artificial parts and will be investigated in a phonetic and phonological way, beginning with a phonetic transcription. Some parts of the speech were classified as either German or English lexemes, while those which do not relate to any language were considered neologisms and examined regarding their phoneme inventory and phonotactics. Subsequently, fictional language components and phonetically modified lexemes were compared with the findings of sound symbolism. This led to the result that about half of the speech consists of lexemes of German and English. Newly coined units show greater similarities with German on a segmental level, but phonotactically they correspond more to English. The soundsymbolic perspective reveals that these are primarily negatively connotated sounds and sound combinations.

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