Weiter zum Inhalt
  • «
  • 1
  • »

Die Suche erzielte 4 Treffer.

Leichte Sprache auf dem Prüfstand Beitrag

Realisierungsvarianten von kausalen Relationen in Leichte-Sprache-Texten

Julia Fuchs

Sprachwissenschaft, Jahrgang 44 (2019), Ausgabe 4, Seite 441 - 480

Zusammenfassung: Die Regelwerke zu Leichter Sprache untersagen unter anderem den Gebrauch von Nebensätzen und von komplexen nominalen Strukturen. Damit entfallen für Leichte-Sprache-Texte standardsprachlich gängige Ausdrucksweisen für im weiteren Sinn kausale Relationen (die im engeren Sinn kausale, konditionale, konsekutive, finale und konzessive Relationen umfassen). Lediglich das Hildesheimer Regelwerk enthält konkrete Vorschläge zum Ausdruck von kausalen Relationen in Leichter Sprache. Der Beitrag hinterfragt mit Blick auf die verschiedenen kausalen Relationen die Legitimation der fraglichen Ver- und Gebote und geht der Frage nach, wie kausale Relationen de facto in authentischen Leichte-Sprache-Texten verbalisiert werden. Die Analyse eines eigens für diese Untersuchung kompilierten Korpus deckt eine enorme Bandbreite verschiedenster Realisierungsvarianten auf, die mit Blick auf sprachliche und kognitive Aspekte von Komplexität diskutiert werden. Abstract: The guidelines for Easy Language ban, amongst others, the use of subordinate clauses and complex nominal structures. For that reason, linguistic structures typically used in standard language for the expression of causal relations (containing in the stricter sense causal, conditional, consecutive, final and concessive relations) are not applicable in texts in Easy Language. The Hildesheim guideline is the only one that offers concrete recommendations concerning the expression of causal relations in Easy Language. The article questions the legitimacy of the mentioned bans and recommendations when it comes to the expression of causal relations and addresses the question as to how causal relations are de facto realized in Easy Language. The analysis of a corpus compiled for the purpose of this study reveals an enormous amount of different ways of realizing causal relations that are discussed with respect to linguistic and cognitive aspects of complexity.


Was versteht man in der Informationsstrukturtheorie unter ‚Fokus‘? Beitrag

Julia Fuchs

Sprachwissenschaft, Jahrgang 43 (2018), Ausgabe 1, Seite 31 - 70

Zusammenfassung: Obschon ‘Fokus’ eine zentrale Kategorie der Informationsstrukturtheorie darstellt, ist die Forschungsliteratur kaum zu überblicken und der Fokusbegriff nur schwer fassbar. Der Artikel verfolgt das Ziel, den Fokusbegriff zu beleuchten und ihm damit mehr Transparenz zu verleihen. Dazu werden drei Aspekte näher betrachtet: 1.) gedankliche Wege zum Fokusbegriff aus dem 19. und 20. Jahrhundert; 2.) phonologische, syntaktische, semantische und pragmatische Facetten der ‘Architektur’ des Fokusbegriffs; 3.) zwei grundsätzlich konsensfähige Fokustypen, Informationsfokus und Kontrastfokus. Abstract: Even though ‘focus’ is a central category of information structure theory, it is difficult to follow such a huge area and the notion of focus is elusive. The article aims to throw light on the concept of focus and to make it more transparent. Three aspects are considered: 1.) Intellectual precursors of the concept focus in the 19th and 20th century; 2.) phonological, syntactic, semantic and pragmatic facets of the ‘architecture’ of focus; 3.) two types of focus, information focus and contrastive focus.


Zwei konkurrierende Ansätze zur optischen Gliederung komplexer Wörter in Leichter Sprache Beitrag

Bindestrich und Mediopunkt in Theorie und Praxis

Julia Fuchs

Sprachwissenschaft, Jahrgang 43 (2018), Ausgabe 4, Seite 405 - 424

Zusammenfassung: Bei Texten in Leichter Sprache hat sich die Praxis etabliert, komplexe Wörter mit dem Bindestrich oder dem Mediopunkt optisch zu gliedern. Allerdings sind die vorhandenen Regelwerke zur Leichten Sprache teils sehr vage, teils räumen sie den Verfasserinnen und Verfassern von Leichte-Sprache-Texten einen erheblichen Handlungsspielraum bei der Anwendung von optischen Gliederungssignalen ein. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag im Rahmen einer Fallstudie den faktischen Gebrauch optischer Gliederungssignale in zwei Wahlprogrammen in Leichter Sprache, wobei das Programm von CDU/CSU mit dem Bindestrich operiert und das der SPD mit dem Mediopunkt. Die Analyse der gezielt extrahierten Belege deckt auf, dass und inwiefern innerhalb eines jeden untersuchten Wahlprogramms kein einheitliches System befolgt wird. Zudem scheinen unterschiedliche Agenturen teilweise unterschiedlichen Prinzipien beim Gebrauch optischer Gliederungssignale zu folgen. Die empirische Überprüfung der theoretisch fundierten Regeln hinsichtlich ihres verständnisfördernden Potentials steht noch aus. Abstract: In texts in plain language the practice has been established to use either a hyphen or an interpunct to structure complex words optically. However, the existing sets of rules and regulations for plain language are partly very vague, partly they offer considerable options to authors concerning the use of optical signs for structuring complex words. Therefore, this article investigates, as a case study, the actual use of optical structuring signs in two election manifestos; the manifesto of the German party CDU/CSU uses the hyphen, the SPD the interpunct. An analysis of the specifically selected items reveals that, and to what extent, a consistent system is not followed in each of the two investigated manifestos. Moreover, different agencies seem to follow partly different principles when using optical structuring signs. There is as yet still no empirical investigation of the theoretically based rules concerning their potential to enhance comprehension.


Leichte Sprache und ihr Regelwerk – betrachtet aus der Perspektive der Informationsstruktur Beitrag

Julia Fuchs

Sprachwissenschaft, Jahrgang 42 (2017), Ausgabe 1, Seite 97 - 119

Obschon Leichte Sprache in der Linguistik zunehmend Beachtung findet, ist der Gegenstandsbereich bislang noch nicht aus der Perspektive der Informationsstruktur betrachtet worden. Der vorliegende Beitrag untersucht zunächst, inwiefern informationsstrukturel¬le Aspekte im Regelwerk der „Forschungsstelle Leichte Spra¬che“ der Universität Hildesheim berücksichtigt werden. Im Anschluss daran wird ein Korpus von 38 Kurztexten in Leichter Sprache, die der NDR auf seinen Internetseiten anbietet, im Hinblick auf die faktische informationsstrukturelle Ausgestaltung untersucht, wobei zwei Aspekte im Zentrum des Interesses stehen: Textanfangssequen¬zen sowie Fokusmarkierungen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Textanfängen in über der Hälfte der Fälle Lokaladverbi¬ale als ‘kognitiver Treffpunkt’ fungieren und dass enge Foki in der Regel als letztes Satzglied realisiert werden. Es fällt auf, dass gelegentlich Vorgaben des fraglichen Regel¬werks zur grammati¬schen Gestaltung von Texten in Leichter Sprache der informationsstrukturel¬len Angemessen¬heit zuwiderlaufen.

  • «
  • 1
  • »