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Ist das Zentrum-Peripherie-Modell in der heutigen Phraseologieforschung noch haltbar? Beitrag

Sören Stumpf

Sprachwissenschaft, Volume 42 (2017), Issue 1, Page 59 - 96

Der vorliegende Artikel geht der Frage nach, ob das traditionelle Zentrum-Peripherie-Modell der Phraseologie heutzutage noch haltbar ist. Dieses prototypi¬sche Schema zur Gliederung des phraseologi¬schen Bestandes brachte durchaus einen Nutzen und Vorteile für die Phraseologie mit sich und galt daher lange als unantastbar. Schon seit Längerem finden sich jedoch Stimmen, die sich gegen das Modell ausspreche¬n: Aus forschungsgeschichtlicher Perspektive weitete sich der Untersuchungsgegenstand der Phraseologie kontinuierlich aus, wodurch heutzutage nicht mehr die Klassen des Zentrums, sondern die der Peripherie im Fokus stehen. Zudem vernetzte sich die Phraseologie zu-nehmend mit angrenzenden linguistischen Teildisziplinen, was ein verstärktes Interesse an randständigen phraseologischen Klassen mit sich brachte. Aus methodischer Sicht ist es die Korpuslinguistik, die die Vorstellung eines Kerns und einer Peripherie in Frage stellt. Und auch die Erkenntnisse der historischen Phraseologie widersprechen dieser Vorstellung. Zuletzt ist es insbesondere die Analyse der vermeintlich zentralen Vertreter selbst (soge-nannte formelhafte (Ir-)Regularitäten), die zu einem differenzierteren Bild von Zentrum und Peripherie führt. Es wird sich zeigen, dass sich das Zentrum-Peripherie-Modell als „Hemm-schuh“ für die Phraseologie erweist. Als alternatives Modell wird das Ebenen-Modell von HELMUTH FEILKE diskutiert, das darauf abzielt, das weite Spektrum an sprachlicher Vorgeformtheit adäquat abzubilden. Der Blick richtet sich zudem über die germanistische Phraseologieforschung hinaus, indem weitere Formen der Modellierung vorgeformter Sprache vorgestellt werden. Schließlich plädiere ich für die endgültige Aufgabe des klassischen Zentrum-Peripherie-Modells und für die stärkere Einbindung der Phraseologie in den sprach-wissenschaftlichen Leitdiskurs.


‚Mit Fug und Recht‘. Korpusbasierte Erkenntnisse zu phraseologisch gebundenen Formativen Beitrag

Sören Stumpf

Sprachwissenschaft, Volume 39 (2014), Issue 1, Page 85 - 114

Der Beitrag stellt korpusbasierte Erkenntnisse zu sogenannten ‘phraseologisch gebundenen Formativen (PGF)’ vor. In der gegenwärtigen Phraseologieforschung werden PGF als Wörter definiert, die nur (noch) innerhalb fester Wortverbindungen vorkommen (z.B. ‚klipp und klar‘). Es wird aufgezeigt, dass das größte Defizit der bisherigen – fast ausschließlich introspektiven – PGF-Forschung in der Annahme liegt, es handle sich bei phraseologischer Gebundenheit um eine dichotomische Eigenschaft. Der Beitrag zielt darauf ab, mit Hilfe einer korpusbasierten Vorgehensweise erstmalig die tatsächliche Gebundenheit dieser Elemente zu ermitteln. Die empirischen Ergebnisse relativieren die bis heute herrschende dichotomische Annahme. Bei phraseologischer Gebundenheit handelt es sich vielmehr um ein graduelles Merkmal, wodurch sich die PGF-Kategorie als eine prototypische Kategorie beschreiben lässt.

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