- Jahrgang 42 (2017)
- Vol. 42 (2017)
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- Ausgabe 2
- Nr. 2
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- Seiten 203 - 230
- pp. 203 - 230
Der Pertinenzdativ im Deutschen und das Pertinenz-Subjekt bei unakkusativen Sätzen im Chinesischen
Seiten 203 - 230
Seit den letzten Jahren hat man dem Pertinenzdativ im Deutschen und dem Pertinenz-Subjekt im Chinesischen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Beitrag wird versucht, aus der Perspektive der kognitiven Linguistik die Unterschiede zwischen ihnen und den verwandten Erscheinungen „Genitivattribut“ im Deutschen sowie „DE-Possessivattribut“ im Chinesischen herauszuarbeiten. Dabei wird deutlich, dass der Pertinenzdativ und das Pertinenz-Subjekt anders als die possessiven Attribute semantische und pragmatische Eigenschaften wie landmark, Experiencer, Affiziertheit, Abhängigkeit vom Bezugselement aufweisen. Die ungewöhnlichen Darstellungsversionen der unakkusativen Konstruktionen kodieren eine konstruktionsspezifische Implikation, dass ein incommodi-Experiencer von einem unangenehmen Sachverhalt affiziert oder beschädigt wird, was auch eine konstruktionsspezifische Bedeutung bildet. Die Körperteil-von-Relation sowie die daraus abgeleiteten metaphorischen Abhängigkeitsrelationen wie Blutsverwandtschaft-Relation, Intimitäts-Relation und Verantwortliche Relation gelten hier als Restriktion für die Lizenzierung eines Pertinenzdativs oder eines Pertinenz-Subjekts bei unakkusativen Konstruktionen.