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Variation and change of relativizers in Austria’s German varieties

Lars Bülow, Anja Wittibschlager, Alexandra N. Lenz


Seiten 243 - 280



Zusammenfassung: Der vorliegende Beitrag untersucht die Variation und den Wandel von Relativsatzeinleitern in den Varietäten des Deutschen in Österreich mithilfe verschiedener Erhebungsmethoden und Datensets. Dabei wurden Daten aus dialektalen und standardsprachlichen Registern sowohl in direkten Befragungen als auch mittels Syntaxfragebögen und Sprachproduktionsexperimenten erhoben. Im Fokus der Untersuchung stehen sprachgeografische, innersprachliche und soziolinguistische Steuerungsfaktoren sowie deren Zusammenspiel. Für die Standardsprache, in der eindeutig die Relativpronomenstrategie dominiert, zeigen sich nur marginale Effekte für die Verwendung von ‚welch‘-Pronomen hinsichtlich Alter und Geschlecht. Für die Dialekte Österreichs, in denen neben der Relativpronomenstrategie auch die Relativpartikelstrategie und die Hybridstrategie zum Tragen kommen, offenbaren die Analysen deutliche regionale Unterschiede. In den bairischen Dialektregionen werden bspw. Varianten mit der Partikel was bevorzugt, während Varianten mit der Partikel wo fast ausschließlich in den alemannischen Dialekten Österreichs vorkommen. Außerdem erweisen sich das Genus des Antezedens und das Alter der Gewährspersonen als variationssteuernde Faktoren.

Abstract: This paper explores the variation and change in relativizers in German varieties of Austria using various methods and datasets. Dialectal and standard data were collected via face-to-face dialect interviews, a written syntax questionnaire, and language production experiments. The study focuses on geographical, linguistic, and sociolinguistic factors and their interaction. For the standard language, in which the relative pronoun strategy clearly dominates, only marginal effects for the use of ‚welch‘-pronouns can be seen with regard to age and gender. In contrast, for the dialects in which, in addition to the relative pronoun strategy, the relative particle strategy and the hybrid strategy are used, the analyses reveal clear regional differences. In the Bavarian dialect regions, for example, variants with the particle was are preferred, whereas variants with the particle wo occur almost exclusively in the Alemannic dialects of Austria. In addition, the grammatical gender of the antecedent and the age group are found to be factors constraining variation.

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